Esketamin und Midazolam
Traumatologische Schmerzen
Indikationen z.B.:
Starke Schmerzen, NAS ≥ 5, ausschließlich traumatisch
Kontraindikationen z.B.:
- Bewusstseinsstörung bzw. Einfluss psychoaktiver Substanzen wie Alkohol, Drogen, Psychopharmaka (GCS < 12)
- Aktuelle psychogene Erkrankung•Allergien (selten)
- Akute KHK (Esketamin
- Maligner Hypertonus (Esketamin)
- Schwangerschaft (relative Kontraindikation, nur Esketamin)
- Ateminsuffizienz (AF < 10/min, SPO2 < 90%) (nur Midazolam)
- Kreislaufinstabilität (HF< 50/min, Rrsyst.< 100 mmHg) (nur Midazolam)
Alternativen z.B.:Opioide (Fentanyl, Piritramid, Morphin)
Risiken/UAW z.B.:- Bewusstseinstrübung (Wirkungsverstärkung zentral dämpfender Mittel) und psychische Störungen (Interaktion mit psychotropen Substanzen, „neben der Spur“, Euphorie, Dysphorie)
- Atemdepression (nur Midazolam)
- Übelkeit (nur Esketamin, daher langsame Gabe i.v.)!
Wichtige Hinweise:- Die Gabe von Midazolam ist nicht obligat, sondern fakultativ (nur für NFS) und dient der Co-Analgesie und Prophylaxe Esketamin-bedingter Alpträume/Panikattacken
- Komplikationen: das Management erfolgt nach lokalen Vorgaben
Vorteile:- Sehr starke analgetische Potenz
- Keine/geringe Atemdepression durch Esketamin
- Nasale Applikation möglich
Nachteile:
- Ausschließlich bei traumatischen Schmerzen einsetzbar
- Ohne Midazolam Risiko von Alpträumen/Horrorvisionen -dosisabhängig
Neu in Version 3.0 (12/2021):
Dosis Midazolam gestaffelt nach > und < 50 kg, angepasst
Begriff Bolusverneblung herausgenommen, da dies zur inhalativen Anwendung geführt hat Begriff „zusätzlich“ bei S-Ketamin eingeführt wegen Eindeutigkeit
S-Ketamin nasal „Zieldosis wegen Flüssigkeitsmenge ggf. fraktioniert“
Kontraindiikationen für Midazolam bzw. S-Ketamin präzisiert angepasst