Wirkstoff
Esketamin
Handelsname(n)
Ketanest S®
Kennzeichnung (DIVI)
Anästhetika
Wirkstoffgruppen
Analgetika, Anästhetika, Narkotika
Kompetenzniveau nach ÄLRD
Notfallsanitäter
Attribute
Darreichungsform
Injektionsflasche (250mg) und Brechampulle (50mg, 25mg)

Aufziehen:
Stechampulle (25mg/ml) [10ml]:
4ml Esketamin mit 6ml NaCl verdünnen = 10mg/ml (10er Spritze) [100mg insg.]

Brechampulle (25mg/ml) [2ml]:
2ml Esketamin
mit 3ml NaCl verdünnen = 10mg/ml (5er Spritze) [50mg insg.]

Brechampulle (5mg/ml) [5ml]:
5ml Esketamin
pur = 5mg/ml (5er Spritze) [25mg insg.]

  • Traumatisch bedingter, starker Schmerz (Schmerzgrad > 5 nach Schmerzskala)
  • Bewusstseinsstörung a.G. psychoaktiver Substanzen wie Alkohol, Drogen, Psychopharmaka mit GCS < 12
  • Aktuelle psychogene Erkrankung
  • Hinweis auf akute ischämische Herzerkrankung (gilt va. für Monotherapie mit Esketamin, aufgrund der Sympaticusaktivierung)
  • hypertensive Entgleisung
  • manifeste Hyperthyreose
  • Allergie gegenüber dem Wirkstoff/der Substanzklasse
  • Schwangerschaft (relative KI)

Intravenös:
0,125 - 0,250mg/kgKG

Nasal:
0,250 - 0,500mg/kgKG

Wiederholungsgabe:
Frühestens nach 2 Minuten, solange Voraussetzungen erfüllt und keine UAW; 

Nicht mehr als insgesamt +50 mg zusätzlich nach Erstgabe.

  • Blockiert vor allem NMDA- und GABA-Rezeptoren im ZNS
  • Dosisabhängig analgetisch oder anästhetisch
  • Analgesie bei verändertem Bewusstseinszustand: Augen geöffnet, empfindliches Hör- und Sehvermögen mit gestörter zerebraler Verarbeitung
  • Kreislaufstimulation, Bronchialerweiterung
  • Erhalt von Pharynx- und Larynxreflexen, geringe Atemdepression
  • Sympathomimetischer Effekt: ↑ RR + HF sowie bronchienerweiternd
  • Übelkeit (daher langsame Gabe!)
  • Vermehrter Speichelfluss (Hypersalvitation)
  • Psychische Störungen („neben der Spur“, Dysphorie, Euphorie)
  • Erhöhung des Augeninnendruckes (Cave: traumatische Augenverletzungen) 
  • Verstärkung der Nebenwirkungen und Verlängerung der Wirkdauer bei Kombination mit Benzodiazepinen oder Neuroleptika
  • Einfluss psychoaktiver Substanzen (Alkohol, Drogen, Psychopharmaka)
Quelle
UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)

Zugehörige Algorithmen und Medikamente