Wirkstoff
Fentanyl(dihydrogencitrat)
Handelsname(n)
Fentanyl®-Janssen
Kennzeichnung (DIVI)
Opioide
Wirkstoffgruppen
Analgetika, Opiate
Kompetenzniveau nach ÄLRD
Notfallsanitäter
Attribute
Betäubungsmittel
Darreichungsform
Fentanyl®-Janssen 0,5 mg / 10 ml bzw. 0,1 mg / 2 ml

1 ml enthält 0,0785 mg Fentanyldihydrogencitrat,  Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke

Effektiv entspricht dies ca.  0,05 mg Fentanyl

Verdünnung (Vorschlag):  ml Fentanyl-Lsg + 8 ml NaCl  => 0,01mg/ml (80 Kg -> 8 ml, 100 Kg -> 10ml)

1 Amp. (0,5 mg / 10 ml) oder 1 Amp. (0,1 mg / 2 ml) unverdünnt

Traumatisch bedingter, starker Schmerz (NAS > 5)
  • Allergie gegenüber dem Wirkstoff/ der Substanzklasse
  • Bewusstseinsstörung bzw. Einfluss psychoaktiver Substanzen wie Alkohol, Drogen, Psychopharmaka (GCS<12)
  • Atemstörung (AF < 10/min, SpO2 < 90%)
  • Kreislaufinstabilität (HF < 50, RRsyst < 100 mmHg)
  • Einfluss psychoaktiver Substanzen (Alkohol, Drogen, Psychopharmaka)
  • eingeschränkte Zugänglichkeit zum Patienten

0,001 mg / kg KG

Langsame Gabe über 30 Sekunden

Wiederholung:
Frühestens nach 2 min., wenn Bedingungen erfüllt und keine UAW
Gleiche Dosierung wie initial

hochpotentes, synthetisches Analgetikum:
  • Bindung an Opioidrezeptoren im zentr. und periph. Nervengewebe: Bindung bevorzugt an µ-Opioidrezeptoren, aber auch agonistische Affinität zu δ- und κ-Opioidrezeptoren
  • Zentral: analgetisch, antitussiv, sedierend, miotisch
  • im Vergleich zum Bezugsstoff Morphium weist Fentanyl eine etwa 100-fache Wirkstärke auf
  • Übelkeit (daher langsame Gabe!)
  • Psychische Störungen („neben der Spur“, Euphorie, Dysphorie)
  • Atemdepression
  • Bewusstseinstrübung

Wirkungsverstärkung durch Kombination mit anderen zentral dämpfenden Substanzen!

Antidot:
Naloxon (Naloxon®) 0,4 mg in 1 ml- Ampulle
Antagonist gegen natürliche und synthetische Opioide

Quelle
UAG (ÄLRD) der AG 3 der hess. Expertengruppe zum NotSanG (HMSI)

Zugehörige Algorithmen und Medikamente